Freitag, 28. April 2017
Alles in den einen Koffer?
Mein komplettes Hab und Gut was ich momentan mit mir rumschleppe passt in einen Koffer und Rucksack, was eigentlich schon viel ist im Vergleich zu anderen Backpackern/Reisenden und trotzdem ist es irgendwie komisch, dass alles was ich momentan zum Leben brauch in dieses bisschen Platz passt. Was mir auch wieder deutlich macht wie viel ich eigentlich habe, wie gesegnet ich materialistisch bin, denn während meiner Zeit in Deutschland, stand ein Koffer voller Sachen in Toronto weil ich ja nur mit Handgepäck geflogen bin, mit einem weiteren war ich unterwegs und trotzdem war mein Kleiderschrank voll.
Ich reise definitiv nicht mit leichtem Gepäck, weder im Bezug auf meine Koffer als auch ich persönlich nicht. Wir schleppen alle unsere Altlasten mit uns herum, manche mehr, manche weniger . Mit einigen von meinen musste ich mich schon auseinandersetzen, mit anderen werde ich es bestimmt noch müssen aber eins weiß ich sicher, egal wie lange es dauert alles auszupacken und wie kompliziert es ist, ich bin damit nicht allein. Gott macht das mit mir zusammen, er ist derjenige der alles annimmt was ich ihm hinwerfe, mir noch Sachen auspackt um die ich mich mit ihm zusammen kümmern muss.
(1.Pet 5,7; All meine Sorgen – Adonia; Leichtes Gepäck - Silbermond)

Jetzt gerade befinde ich mich in Tamworth ca. 40 Minuten von Kingston(Ontario) entfernt, bei einem Designerpaar, wo ich im Ausgleich für Kost und Logis in ihrem Designstudio mithelfe.
Momentan nähe ich an einem Wandbild für die Rückseite eines Schrankbettes.(bon-eco.com – das ist deren Website, könnt ihr ja mal ein bisschen rumstöbern ;) )
In einer typisch nordamerikanischen Kleinstadt(ca. 500 Einwohner) wo es das nötigste an Läden hat und zum Rest muss man mindestens ne halbe Stunde mit dem Auto fahren, dafür kann man sich im Ort nicht wirklich verlaufen und ist je nach dem in welche Richtung man ihn verlässt in 5 Minuten irgendwo zwischen Feldern oder Wald.
Die letzten Tage war ziemlich warm(zwischen 20-30°C), denn anscheinend geht es hier von kalt zu warm ziemlich schnell. An so ein Frühlingswetter könnte ich mich gewöhnen ;)
Hier bleibe ich ca. 3 Wochen und reise dann weiter Richtung Osten und USA. In den USA treffe ich auf Familienmitglieder an die ich mich einfach rangehängt habe und ab Juni geht’s mit 'nem Freund aus Deutschland Richtung Ostküste, Kanada.

Kennt ihr das Phänomen „Freundschaft auf Zeit“? Etwas was mir besonders beim Reisen jetzt immer wieder begegnet, aber vor allem auch auf Camps. Man lebt für einen gewissen Zeitraum intensiv zusammen, an dem selben Ort, erreicht gemeinsam Ziele und erlebt neue Dinge und Abenteuer und geht dann wieder auseinander weil das Leben oder der Alltag in unterschiedlichen Bereichen verläuft. Aber für diese Zeit war das war man gemeinsam erlebt hat und einen zusammengeschweißt hat besonders. Es sind Erlebnisse die man nicht noch einmal in der Form mit anderen Personen machen wird, und deswegen sind sie besonders aber sie bedeuten trotzdem nicht dass man diese Freundschaft oder Intensität mit in den Alltag nimmt oder weiter fortführt.

Das war heute mal alles ein bisschen durcheinander, aber ich hoffe es gab trotzdem ein paar Neuigkeiten für euch, vielleicht update ich es die Tage nochmal mit Fotos, vielleicht aber auch erst später. Bis bald



Dienstag, 18. April 2017
So macht arbeiten Spaß, gute Laune, guter Job :)
Das ist der Refrainbeginn eines der Lieder die in dem Musical „Josef“ vorkommen mit dem mein Adonia-Camp die vergangene Woche unterwegs war und sie spiegeln zu 120% diese Zeit wieder...
Am Freitag Abend ging es für mich los und bis Ostersonntag Mittag war ich entweder in der Vorbereitung bzw. Nacharbeit mit anderen Mitarbeitern oder unglaublich begeisterten Teens unterwegs. Knapp zehn Tage gefüllt mit neuen, alten Erfahrungen und Abendteuern, wertvollen Impulsen für den Alltag, neuen Freundschaften(wenn manche vielleicht auch nur für diese Woche), viel Probenzeit, Erlebnisse irgendwo unterwegs in Norddeutschland, 4 unglaublichen Konzerten, den roten Faden durch diese Woche mit dem Thema der Vergebung und Versöhnung, täglich anderen Herausforderungen. Kurz zusammengefasst eine Zeit die es wert war nach Deutschland zu reisen und sich von Gott gebrauchen zu lassen.

Jetzt gerade sitze ich im Zug zurück nach Porta Westfalica für zwei Tage bis ich wieder zurück nach Toronto fliege. Ich hoffe in dieser Zeit noch zumindest etwas Zeit mit Familie und Freunden dort verbringen zu können. Also fasse ich mich kurz und wünsche jedem von euch eine gesegnete Osterzeit.
Christus ist auferstanden! Er ist wahrhaftig auferstanden. Christ is risen! He is truly risen.



Freitag, 31. März 2017
Ich packe meinen Koffer und nehme mit?
Jetzt sitze ich hier im irgendwo in Toronto, in wenigen Stunden geht mein Flug Richtung Europa, für knapp 2 Wochen bin ich wieder in Deutschland. Hauptsächlich für fast 10 Tage bei einem Adonia Camp mitzuhelfen.
Falls ihr mir also Hallo sagen wollt habt ich dazu die Möglichkeit und zwar dort(Ich bin diejenige am CD-Tisch die euch unter anderem super geniale Musicals für Teenager und Kinder verkaufen will ;-)):


Der Koffer ist gepackt, gefüllt mit Dingen die sich in den letzten Monaten angesammelt haben, die ich mitgebracht hatte, vielen Erinnerungen und bleibt jetzt erstmal für 2 Wochen hier stehen. Den Großteil meiner Wintersachen habe ich gerade an oder stecken in meinem ziemlich vollgestopften Rucksack mit dem ich bald hoffentlich in den Flieger steige(das kommt davon wenn man den günstigsten Flug nimmt den man bekommen kann ;) das war vielleicht ein sortieren und wiegen sag ich euch), dazu kommen Dinge die ich nicht gebraucht habe, die finden ebenfalls den Weg zurück, machen Platz für anderes.

Meine letzten Wochen in Toronto habe ich mit ein bisschen mehr Sightseeing gefüllt. Einige mehr Museen, Kinobesuche, die typischen Sachen wie CN Tower und Toronto Island ein paar etwas verstecktere Ecken wie die Graffiti Alley und Allan Gardens. Außerdem wurde hier relativ groß St. Patricks Day gefeiert, mit dem grünen CN Tower, grünem Bier, einer Parade usw.



Eine weitere Entdeckung habe ich gemacht, so gern ich Toronto auch mag und das Großstadtleben durchaus seine Vorteile hat, ich bevorzuge doch meist die Stille und Landschaft die das Kleinstadtleben. Das Gewusel und die Nähe, die 24/7 Öffnungszeiten, die Hochhäuser, Häufigkeit der öffentlichen Verkehrsmittel, die Vielfalt der Kulturen und Möglichkeiten(besonders in dieser multi-kulti Stadt) haben durch aus ihre Vorteile, doch irgendwann brauchte ich ein bisschen grün und Weite um mich herum.


Vor einigen Wochen hatte ich die Sache mit dem Fundament erwähnt, naja es hat etwas länger gedauert die Gedanken mit den Wänden und Lasten zu sortieren :) aber das Haus an sich ist ja auch ein bisschen größer und komplexer als ein Fundament meistens zumindest.
Etwas was ich aus meinen nicht ganz so regelmäßigen Besuchen von den Seminaren über Tragwerke mitgenommen habe ich dass sich die Lasten in einem Haus von oben nach unten abtragen. Das Dachgeschoss überträgt seine Lasten/Gewichte auf das Geschoss darunter und dieses ebenfalls bis man unten beim Fundament ankommt, welches ich erwähnt hatte auch die angemessener Gründung braucht. Dazu kommen noch die Wind-, Schnee-, und Verkehrslasten und einige weitere aber alles zusammen bündelt sich irgendwann auf dem Fundament.
Mein einer Gedankengang war, das Haus als meinen Alltag und Leben zu betrachten gegründet auf meinem Fundament aus Gottes Wort, den Einzelteilen meines Lebens und meiner Seele. Da sind große Bauteile wie Wände und Decken die einen großen Teil meines Alltags ausmachen, Dinge mit denen ich viel Zeit verbringe, wie zum Beispiel meine Arbeit, mein Studium, wenn ich 8 Stunden oder mehr am Tag arbeite macht alleine das schon ein Drittel meines Tages aus, wie viel beeinflussen und verändern mich meine Aufgaben, Situationen mit denen ich umgehen muss, Vorgesetzten und Kollegen? Da sind „kleinere“ Dinge wie Fenster, Türen, Möbel vielleicht Hobbys, Freundschaften etc. und die technische Gebäudeausstattung ist ebenfalls ein Repräsentant für einen Teil dessen.
In Epheser wird Christus als Eckstein bezeichnet, dies kann ich zum einen auf mein persönliches „Haus“ beziehen zum anderen kam für mich nun das Bild der Gemeinde ins Spiel. Wir als weltweite Gemeinde Jesu sind ein Tempel Gottes, mit Christus als Eckstein und uns als lebendige Steine in das Bauwerk eingefügt. Wo jeder von uns eine Aufgabe hat damit das Haus weitergebaut werden kann. In der englischen „The message“ Übersetzung steht in Epheser 2, 19-20: „...He's using us all - irrespective of how we got here - in what he is building...Now he's using you, fitting you in brick by brick, stone by stone“. Ich mag diese etwas andere Übersetzung, denn sie ist sehr deutlich, Gott gebraucht JEDEN von uns, egal wie wir zu ihm kommen, er fügt uns ein Stein für Stein, Ziegel für Ziegel setzt er uns zusammen zu seiner Gemeinde. Jeder von uns ist wichtig. Egal ob ich denke, ich habe keine Begabung die Gott für diesen Bau benutzen kann, keine Ahnung habe was ich tun soll/kann oder ich ganz genau weiß wozu er mich berufen hat. Gott benutzt uns trotzdem.
In Anbetracht meines bisherigen Wohnorts und der Gemeinde die ich in Toronto besucht habe ergab sich mir noch ein anderes Bild für die Gemeinde. Nämlich ist die Bauweise hier in Nordamerika meist etwas anders als bei uns in Deutschland. Wir versuchen energieeffizient zu bauen, unsere Gebäude haben mehrere Wandschichten, sind häufig knapp nen halben Meter dick und lassen am besten keine Wärme nach draußen entweichen und haben so wenig Wärmebrücken wie möglich(Schwachpunkte wo durch nicht vorhandene Materialtrennung Wärme entweicht, wie z.B. bei einem Fenster). Während man in Kanada häufig Außenwände hat die knapp 15cm dick sind, ein paar wenige dünne Schichten haben und doch recht viel Wärme nach draußen verlieren(vorallem bei -20°C gut spürbar), und naja in meinem Zimmer brauche ich außer an windstillen Tagen nicht lüften, das tun die nicht isolierten Fenster für mich. Aber trotzdem stehen diese Häuser schon seit Jahren an Ort und Stelle und sind bewohnt.
Und meine Überlegung war, wie bin ich als Christ? Wie ist meine Gemeinde? bin ich energieeffizient, warm und habe alle diese guten Bausteine und funktioniere gut? Also bin brenne ich für Gott, habe eine gute Beziehung zu ihm, ist meine Gemeinde vielleicht vielfältig und in sich stimmig, ein Zuhause? Doch nichts davon dringt nach außen weil ich/wir so gut wärmegedämmt sind? Oder habe ich/wir „nur“ ein paar Schichten, die vielleicht nicht dem Standard entsprechen oder gerade genug sind aber dafür tragen sie das Bauwerk und vor allem die Wärme und Liebe Gottes weiter an die Menschen in unserem Umfeld. Sieht mein Umfeld durch Gottes Bauwerk sein Licht durch mich scheinen oder behalte ich dieses für mich?
(Eph. 2,19-22; 4,15-26; 1.Pet. 2,5; Matt. 5,16; Joh. 13,34-35)